Von Lahr über Strasbourg nach Saverne

3-tägige Radtour

Saverne

Mitte Juni 2017 machten wir bei Hochsommerwetter eine 3-tägige Tour von Lahr/Schwarzwald nach Saverne und zurück. Saverne (dt. Zabern) ist eine Kleinstadt mit 12000 Einwohnern am nördlichen Rand der Südvogesen. Die Stadt wird als Porte d'Alsace bezeichnet und trägt auch den Beinamen elsässisches Versailles durch das Château des Rohan, ein 140 m langes klassizistisches Sandsteinschloss. Hier ist die engste Stelle, um die Vogesen zu überqueren. Dies nutzt auch der Rhein-Marne-Kanal, der von Straßburg (Rhein) nach Nancy (Mosel) und weiter zur Marne führt.

In Frankreich sind wir größtenteils auf ausgeschilderten Radwegen gefahren. Für die Hinfahrt fuhren wir an zwei Kanälen entlang, dem Rhein-Rhone-Kanal und dem Rhein-Marne-Kanal. Am zweiten Tag machten wir Tourismus rund um Saverne. Für die Rückfahrt fuhren wir teilweise auf einer ehemaligen Eisenbahntrasse und außerdem am Bruche-Kanal entlang, der aber nicht mehr für die Schifffahrt genutzt wird.

Die Radwege entlang der Kanäle haben in Frankreich meist eine gute Qualität. Die Abschnitte, an denen Bäume mit ihren Wurzeln regelmäßig den Asphalt nach oben drücken, so dass unangenehme Bodenwellen entstehen, werden genauso regelmäßig erneuert. Die Radwege werden auch viel von Rennradfahrern frequentiert.

Rhein-Marne-Kanal

Überall, wo man vom Radweg abbiegen kann, stehen Wegweiser, die die Entfernung zu den nächsten Orten angeben. Ein Nachteil dieser idyllischen Radwege ohne Verkehr ist, dass sie in der Regel nicht durch die Ortszentren führen, und dass es nicht möglich ist, vom Radweg aus zu sehen, ob es eine Einkaufsmöglichkeit gibt. Man muss sich also im Voraus, z. B. auf den Seiten der Supermarktketten, informieren, wo Läden sind.

Die meisten Kanäle haben nur noch für den Tourismus Bedeutung. Der Rhein-Rhone-Kanal wurde zwischen 1784 und 1833 gebaut. Südlich von Straßburg wurde er seit Anfang des 20. Jahrhunderts durch den Canal d'Alsace parallel zum Rhein ersetzt, auf dem die maximale Schiffsgröße nicht auf die Freycinet-Klasse (max. Länge 38.5 m, max. Breite 5.05 m, max. Tiefgang 1.80 m, max. Ladung 250 t) begrenzt ist. Auch auf dem 1853 fertiggestellten Rhein-Marne-Kanal können keine größeren Schiffe fahren. Daher ist auch dieser Kanal heute für den Gütertransport bedeutungslos, obwohl noch in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts z.B. mit dem Schiffshebewerk, an dem wir am zweiten Reisetag waren, der Schiffsverkehr erleichtert wurde.