|
|||||||
Über den Passo CarnevalePalazzuolo Vom Weinbauernhof mussten wir zunächst 120 Höhenmeter steil bergab fahren, dann ging es wieder 50 Höhenmeter nach oben. Auf kleinen Straßen ging es weiter bergauf bergab. Bis wir dieses Wein- und Obstanbaugebiet nahe bei Faenza verlassen hatten, hatten wir schon fast zweihundert Höhenmeter geschafft. Andere fanden diese vielen Steigungen jedoch ideal, denn wir sahen sehr viele Leute mit Rennrädern, die dort am Morgen trainierten, teils sogar in Gruppen mit Begleitfahrzeug. Aber die Oberflächenqualität der Wege war auch recht gut. Passo Carnevale Wir hatten vor, auf der Straße Nr. 306 in die Appenin zu fahren, dann über einen Pass ins Nachbartal und dort wieder zurück. Wir wendeten uns nach Westen und kamen nach Villa san Giorgio in Vezzano. Dort riss ein Bowdenzug der Bremse, und zwar nicht das Hauptbremsseil, für das wir meist Ersatz dabei haben, sondern eine kleine Querverbindung oberhalb der Vorderbremse. Der nächste größere Ort Riolo Terme war zum Glück nicht weit. Hier fanden wir nach mehrmaligem Fragen auch eine Fahrrad- und Motorradwerkstatt. Zwar war das exakte Ersatzteil nicht auf Lager, der Mechaniker modifizierte das Bremssystem jedoch etwas, so dass die Fahrt bald mit funktionstüchtigen Fahrrädern weitergehen konnte. In Riolo Terme sahen wir außerdem die Ausschilderung zu einem Campingplatz. Dies zeigte einmal mehr, dass in den italienischen Tourist-Informations-Büros nur über die nächste Umgebung informiert wird und nicht einmal über die Nachbargemeinden. Riolo Terme ist auf der Straße von Faenza gerade einmal 16 km entfernt und am Tag zuvor kannte in der Tourist Information in Faenza niemand diesen Campingplatz. Abfahrt vom Passo Carnevale Wir haben uns den Platz nicht angesehen. Bei einem weiteren Fahrradurlaub in dieser Gegend würden wir aber sicher diesen Platz versuchen, denn er hatte gegenüber dem Weinbauernhof, auf dem wir untergekommen waren, den Vorteil der Nähe zu Geschäften. Sicher wurde dort auch nicht die Dusche und Toilette um 22 Uhr abgeschlossen. Nur in Bezug auf den Preis war unser Weinbauernhof im Vergleich mit italienischen Campingplätzen unschlagbar. Dafür wäre in Riolo Terme die lange Anfahrt morgens und abends durch das Wein- und Obstanbaugebiet weggefallen, bei der etliche hundert Höhenmeter zu überwinden waren. Wie geplant fuhren wir jetzt von Riolo Terme über Cásola Valsenio nach Palazzuolo Sul Senio. Dies waren 28 km und die Straße führte meist nur mäßig bergauf. Marradi Ab Cásola Valsenio hatte die Straße deutlich weniger Verkehr und irgendwann überquerten wir auch die Grenze zur Provinz Firenze in der Toscana. Dann bogen wir in Richtung Pass ab und es wurde deutlich steiler. Schließlich erreichten wir den Passo Carnevale in 702 m Höhe und konnten uns nach Marradi bergab rollen lassen. Auf der anderen Seite des Tales waren große Steinbrüche zu sehen. Es waren nicht die einzigen in dieser Gegend. In dieser Gegend verläuft die Grenze zwischen der Region Emilia Romagna im Nordosten von der Region Toscana im Südwesten im Appenin. Da Faenza in der Emilia Romagna in der Provinz Ravenna liegt, verlief in jedem Tal quer zum Gebirge eine Straße, die als Verbindung von Ravenna nach Firenze ausgeschildert war. Allerdings stellten wir Unterschiede in der Verkehrsdichte fest. Diese könnten jedoch auch durch die unterschiedlichen Tageszeiten, an denen wir die Straßen befuhren, bedingt gewesen sein.
Brisighella
Auf der Straße von Marradi in Richtung Faenza war etwas mehr Verkehr als im anderen Tal
bei der Hinfahrt. Dafür ging es überwiegend bergab. Einmal war die Straße
wegen eines Unfalls kurz gesperrt, aber irgendwann kamen wir nach Brisighella, wo wir
noch einkauften. Dann erwartete uns noch das Auf und Ab durch das Wein- und Obstanbaugebiet
bis wir den Weinbauernhof mit unserem Zelt erreichten. |
| ||||||
Nach oben |
Bernd Krüger, 2008, 2013
Cactus2000