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Durch die Gorges de la Nesque

Karte Gorges de la Nesque
Do. 10. September, 71.0 km – 819 Hm

Diese Rundtour führt auf der Panoramastraße bergab durch die Schlucht Gorges de la Nesque. Zurück nach Sault wird eine kleine Straße etwas südlich der Schlucht benutzt. Die Gorges de la Nesque sind nicht ganz so steil und tief wie die berühmten Gorges du Verdun. Wegen der Panoramastraße oberhalb der Schlucht ist aber eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden.

Gorges de la Nesque
Blick in die Gorges de la Nesque
An diesem Tag verließen wir Sault in Richtung Carpentras. Die Straße wand sich zuerst ins Tal der Nesque hinab. Bei einem Blick zurück wurde die exponierte Lage von Sault am Hang erkennbar. Dann überquerten wir die Nesque, um diese Jahreszeit ein Bach, der unter den Büschen am Ufer versteckt war. Ohne das Schild an der Straße hätten wir ihn nicht bemerkt. Es war schwer vorstellbar, dass die Nesque die gewaltige Schlucht in die Felsen gegraben haben sollte, durch die wir gleich fahren würden.

Die Hauptstraße nach Carpentras führte über den Col Notre Dame des Abeilles (Höhe 996 m) nach Westen. Wir konnten den Anstieg zum Pass vor uns sehen. Bevor die Steigung begann, bogen wir jedoch auf die D942, die Panoramastraße durch die Gorges de la Nesque ab. Zuerst kam der Ort Monieux. Die Straße stieg anfangs ganz leicht an. Dabei wurde das Tal an der linken Seite immer tiefer. Gleich hinter dem höchsten Punkt kam dann eine Rechtskurve und der Aussichtspunkt Belvédère. Direkt gegenüber auf der anderen Seite der Schlucht war der beeindruckende Felsen Rocher du Cire. Hier ließ sich auch in Fahrtrichtung der weitere Verlauf der Gorges de la Nesque bewundern.

Rocher du Cire
Der Rocher du Cire
Ab jetzt ging es langsam bergab. Es war nicht besonders steil und die Straßenqualität war ausgesprochen gut. Uns kamen auch viele andere Fahrradfahrer entgegen, die wahrscheinlich die Ausblicke während des sanften Aufstiegs genauso genießen konnten wie wir. Unterbrochen wurde die Abfahrt nur durch einige sehr kurze in den Fels gehauene Tunnels, und es lohnte sich, öfters anzuhalten um das Panorama zu bewundern. Im unteren Teil wurde die Schlucht dann breiter und weniger steil. Statt Felswänden überwogen mit Bäumen bewachsene Hänge. Schließlich verließ die Straße das Tal der Nesque und führte nach Villes sur Auzon.

Im Zentrum des hübschen Touristenortes fand gerade in der Nähe eines Brunnens, an dem wir unsere Trinkflaschen nachfüllten, ein Malkurs statt. Die Teilnehmer standen hinter ihren Staffeleien und malten Aquarelle der umliegenden Gebäude, während die Lehrerin von einem zum anderen ging und Tipps gab.

Gorges de la Nesque
Tunnel in den Gorges de la Nesque
Wir fuhren weiter nach Métamis. Am Ortsende von Villes sur Auzon kamen wir an einer großen Weinkelterei vorbei, denn dies war das Gebiet, in dem die Trauben für den Côtes de Ventoux reifen. Gerade begann die Lese und die Trauben hingen reif an den Reben. Durch das Weinanbaugebiet hindurch war es leicht hügelig. Hier waren auch viele Weinberge aufgegeben worden und verwilderten. Seit wir die Gorges de la Nesque verlassen hatten, konnten wir auch wieder häufig den alles überragenden Mont Ventoux sehen. Über Saint Estève kamen wir so nach Métamis. Am Ortseingang überquerten wir noch einmal die Nesque. Das Bett war hier geringfügig breiter als oberhalb der Schlucht, aber es war vollkommen ausgetrocknet.

Villes-sur-Auzon
In Villes-sur-Auzon
Jetzt ging es wieder bergauf, und die Straße wand sich durch einen typischen provencalischen Wald nach oben. Es herrschte ausgesprochen wenig Verkehr. Auf den nächsten 15 Kilometern sahen wir weniger als zehn Autos und Motorräder. Allerdings war die Straßenoberfläche nicht so gut. Daher können wir die Strecke als Alternative zur Panoramastraße nur bergauf empfehlen. Bergab ist es wahrscheinlich zu holprig. Und wer nur eine der beiden Strecken fahren will, sollte unbedingt auf der Panoramastraße fahren, denn die Aussichten sind wesentlich spektakulärer.

Je weiter wir nach oben fuhren, umso häufiger kamen wir an Plantagen mit Kirschbäumen vorbei. Später konnten wir auch in die Gorges de la Nesque blicken, sahen den Felsen Rocher du Cire von der Seite und an dem gegenüberliegenden Hang die Panoramastraße. Schließlich kamen wir zur D943, die direkte Straße von Apt, auf der wir über St. Jean durch Lavendelfelder hindurch, schnell nach Sault zurückkamen.


Hoehe Gorges de la Nesque

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